Im 9. Jahr auf Weltreise (Chile: Juli
1999) |
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Verschiffung des Wohnmobils
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Sonder-Infos ueber Verschiffung von und nach Australien (von Jochen Becker) |
Stand: Oktober 2004 |
Nur wenige Charterer scheinen diese Strecke zu bedienen.
Suchmaschinen im Internet finden mit den Stichworten +Container +"Los
Angeles" +Chile z.B.
Hamburg
Süd, P&O Nedlloyd, CSAV, CCNI
und Veranstalter von Frachtschiffreisen.
Die Frachtraten sind bedeutend höher als auf asiatischen
Routen.
Beim Preisvergleich muß erfragt werden, welche
Zusatzkosten noch dazu kommen (z.B. Terminal Handling Charge THC,
Bunker Adjustment BAF, Vehicle Stuffing Charges, Personal Effects Stuffing
Charges, Customs Document Handling, Ocean Charges (?), Insurance).
Da die "Bill of Lading" (B/L), das offizielle Frachtpapier, erst nach Abfahrt
des Schiffes erstellt werden kann, muß diese mit zusätzlichen
Kosten per Kurier an den Zielhafen geschickt werden; denn ohne die "Original
BOL" wird der Container nicht übergeben. {24.3.2001: Aber Vorsicht:
Wer eines der drei Originale der B/L besitzt, kann das Fahrzeug
rechtmäßig von der Reederei einfordern (Anm. von Dirk
Brettschneider)}.
Diese Kosten können den erstgenannten reinen Frachtpreis durchaus
verdoppeln.
Eine Bergungsversicherung kostet ca. 3% des Fahrzeugwertes, aber
anscheinend min. US$500. Wir halten das Risiko für absolut minimal.
Angeblich deckt sie die Abschleppkosten bei Manövrierunfähigkeit
des Schiffes ab, aber nicht die Bergung eines gesunkenen Schiffes.
Auch am Zielhafen fallen oft Kosten an, die am Abfahrtshafen niemand zuverlässig vorhersagen kann. Bei unsicheren Häfen (z.B. Barranquilla, Cartagena) kommen evtl. noch inoffizielle Kosten in astronomischer Höhe dazu (unter Globetrottern kursieren Stories von bis zu 2000 US$ in Barranquilla).
Als sichere Häfen gelten alle Häfen in Chile.
Guayaquil wird kaum noch angelaufen, da der Hafen und die Anfahrt als zu
unsicher gelten. Für An- und Abfahrt nach/von Buenaventura (Kolumbien)
und Callao (Peru) wird vom Charterer bewaffnetes Personal angeheuert, i.b.
wegen Piraten.
Wer keine feste Adresse in der Nähe des Abfahrthafens hat, braucht
eine E-Mail-Adresse, sonst sind die Vorbereitungen nicht zu schaffen. In
fast jeder Bücherei (Library) in USA können auch Touristen den
Internetzugang benutzen (manchmal muss man Mitglied werden, was leicht geht).
Eine kostenlose E-Mail-Adresse hat heute bsowieso ein jeder.
Wer mit dem Containerschiff mitfahren will, sollte erst die Passagierbuchung
klären. Bei Rickmersschiffen kann nur mitfahren, wer Anteilseigner ist.
Und wer plant schon so lang im voraus?
(27.10.2004: Inzwischen gibt es einen Zweitmarkt fuer Anteile von
Containerschiffen, so dass man relativ kurzfristig Anteilseigner werden und
die Eignerkabine nutzen kann. Fuer Rickmersschiffe wendet man sich an den
Treuhaender:
Hesse Newman Bank, Ballindamm 17, 20095 Hamburg, Tel. 040-33962-0, E-Mail:
hessebank@t-online.de)
Einen Container auf dasselbe Schiff zu bekommen, ist kein Problem.
Wir ließen unseren Camper in San Diego
generalüberholen.
Die Werkstatt wurde im Internet empfohlen:
Mike's Foreign Auto Service
3441 Adams Ave.
San Diego, CA 92116
Tel: 619-280-8883
Mike Boone arbeitet seit 30 Jahren vor allem mit Volkswagen. Er ist sehr
hilfsbereit.
Wir können ihn aufs Wärmste weiterempfehlen. (5.12.99: Andere
Traveller schwärmten ebenfalls von ihm).
Die Dachluke entfernten wir, damit der Vanagon in den normalen 20-Fuß-Container paßte. Neues Dichtband ("Tacky Tape") wurde gleich besorgt, es hat sich bestens bewährt.
Container-Maße stehen im Internet (z.B.: http://www.csav.cl):
Der Code für die Verschiffung eines "nicht vollen" Containers
lautet LCL/LCL [Less than Container Load beim
Absenden/Less than Container Load beim
Ausschiffen], dadurch kann der Container auf jeden Fall gleich im
Ankunftshafen entladen werden. {Bei FCL/FCL [Full Container Load]
müsste der Container evtl. per Tieflader aus dem Ankunftshafen gefahren
werden, was sehr teuer würde (in Singapore mindestens US$300).
(5.12.99.: Einige Speditionen, z.B. Panalpina in Los Angeles, bestehen
auf FCL/FCL, was die Kosten um 50% erhöhen kann. Direkt beim Charterer
konnten wir bisher immer frei wählen.) 24.3.2001:
Laut Dirk Brettschneider ist bei FCL/FCL das Beschädigungsrisiko geringer,
was vor allem dem Spediteur weniger Aerger bereitet. Wir meinen, dass gewisse
Risiken zu einer Weltreise dazugehören, und wer nicht gerade bei Sturm
um Kap Hoorn düst, braucht keine Angst um sein Heilix Blechle zu haben.
Wichtiger ist u.E., dass man bei allen Schritten der Verstauung und Entladung
nicht nur dabei steht, sondern alles unter Kontrolle behält. Selbst
die minimale Kopffreiheit unseres Womos hat ihm nicht
geschadet.}
Dafür muß der Container bei einem Vertragsunternehmen des
Charterers beladen werden, was weitaus weniger kostet. Es ist
noch nie passiert, dass in einen "nicht vollen" Container zum Camper weitere
Fracht dazugeladen wurde.
Wir bestanden von Anfang an darauf, den Vanagon selbst in den Container
zu fahren. So konnten wir im letzten Moment den Reifendruck entsprechend
reduzieren, sechs Arbeiter in den Vanagon setzen, in den Container fahren
und den Reifendruck wieder etwas erhöhen.
Der Vorarbeiter bestand zwar darauf, daß wir den höheren
40-Fuß-High Cube Container nehmen, der 12,5% höher ist
(24.3.2001: Danke für die Klarstellung an Dirk Brettschneider)
und drastisch mehr kostet. Doch wir unterschrieben eine
Haftungsausschlusserklärung und konnten auf eigenes Risiko den weitaus
billigeren Standard-Container benutzen.
Das Abklemmen der Batterie ließen wir leider den Vorarbeiter machen.
Bei der Ankunft stellte sich nämlich heraus, daß er einfach den
Polschuh zerbrochen hatte.
Wir wurden hervorragend verpflegt:
Die Kleiderordnung war leger, "vornehme" Kleidung brauchten wir nie.
Die Betten im Schlafzimmer standen in Fahrtrichtung, was beim Rollen des
Schiffes mehrfach störte. Quer zur Fahrtrichtung wäre besser
gewesen.
Das sehr kurze Schwimmbad war während der Fahrt praktisch nicht zum
Schwimmen nutzbar, aber durchaus als Wellenbad geeignet.
Sportliche Aktivitäten bestanden im Treppensteigen und
Tischtennisspielen.
Unser Schiff hatte seitlich mehrere kleine Decks, an denen wir an die frische
Luft konnten. Nicht alle Schiffe leisten sich diesen "Luxus" noch.
Zur Unterhaltung gab es Videos, die meisten nur für rauhe Männer
geeignet und auf Englisch.
Ansonsten muß man sich selbst beschäftigen können, z.B. Spanisch
lernen.
Die gesamte Besatzung war überaus freundlich.
Wir konnten in allen Hafenstädten problemlos an Land gehen. Voraussetzung war für Südamerika der Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Der Nachweis einer Choleraimpfung wurde nicht verlangt.
Der Container wurde in der Nacht entladen und in eine sichere Halle
in der Nähe des Schiffes gebracht. Am Samstag morgen konnten wir selbst
entladen - sechs chilenische Hafenarbeiter erzeugten den nötigen Tiefgang
des Vanagons. Da der Polschuh zerbrochen war, hatten wir zwar Startprobleme,
aber ausreichend Schiebepersonal. (In einer Autoelektrik-Werkstatt in der
nahen Stadt bekam ich trotz Wochenende einen neuen Polschuh.)
Alle per Courier verschickten Papiere lagen vor. Die Behördengänge
waren vom Agenten bestens vorbereitet und liefen völlig problemlos ab.
Alles lag innerhalb weniger Gehminuten.
Wir erhielten ein Touristenvisum für 90 Tage.
Für die Einfuhr des Wohnmobils benötigten wir nur Paßkopien,
den Fahrzeugbrief (bzw. US-Title) und den Internationalen Führerschein,
aber kein Carnet. Es wurde eine temporäre Einfuhrgenehmigung
für 180 Tage ausgestellt. Im Paß wurde nichts vermerkt.
Wir mußten keinerlei Gebühren bezahlen. (5.12.99:
Auch andere Traveller mussten nichts bezahlen.)
Wir können Iquique als Zielhafen für eine Verschiffung
nur bestens empfehlen.
Iquique hat:
Attraktiv ist auch die neue, asphaltierte Carretera International, die
Arica (Chile) mit La Paz (Bolivien) verbindet (517 km) und an der einige
der schönsten Andenlandschaften liegen.
Auch von Europa her könnte man chilenische Zielhäfen ins Auge fassen.
Die Verschiffung nach Uruguay oder Argentinien dürfte insgesamt kaum
billiger kommen.
(mit MS CSAV Atlanta von Los Angeles nach Iquique)
VW-Vanagon (Breite: 1,78m Länge: 4,52m Höhe: 2,32m, zur Verladung Luft ablassen):
Passagierpassage als Anteilseigner:
Flugpreise ab USA (zur Orientierung):
Das Hafengebiet von Balboa (Panama City) und der gut organisierte,
private Hafen Buenaventura (Kolumbien) gelten als sicher.
Von Balboa kommt man per Taxi in 20 Min. für 2,50 US$ nach Panama
City oder ins hochmoderne Shoppingcenter Dorado Mall.
Die Stadt Buenaventura beginnt direkt am Hafentor. In 10 Min. ist
man zu Fuß im (zumindest tagsüber) durchaus angenehmen Stadtzentrum,
beim (gut bestückten, preiswerten) Supermarkt, beim besten Hotel (im
Kolonialstil, mit Pool am Meer, 72 US$ pro Zimmer) und in der
Hauptgeschäftsstraße (z.B. Filmentwickeln für 24 Bilder in
1 Std. für ca. 9 US$). Allerdings sollte nach Cali nur tagsüber
weitergefahren werden.
Wir können also durchaus empfehlen, mit CSAV von Balboa (Panama) nach Buenaventura (Kolumbien) zu verschiffen, bereits in USA mit CSAV Kontakt aufzunehmen und bei Matty Wong (s.u.) die Frachtraten zu erfragen. Die Überfahrt dauert ca. 22 Std.
Passagiere können zur Zeit wohl nur per Flugzeug von Panama nach Buenaventura gelangen, wahrscheinlich über Bogota. Das haben wir nicht weiter recherchiert.
Wer laengerfristig plant und einen Anteil an einem Containerschiff zeichnet (nur bei einer guten Reederei mit vielen Schiffen!), kann bei rechtzeitiger Buchung (mindestens 5 Wochen im Voraus) auf dem Containerschiff mitfahren.
Da bei Containerschiffen leicht Verspätungen von einer Woche und mehr auftreten können, sollte man zeitlich recht flexibel sein.
Es ist bei CSAV zwar noch nie passiert, aber durchaus denkbar, daß ein überhohes Wohnmobil für diese kurze Strecke auf einem Flat-Rack-Container (Palette) oben auf den geschlossenen Containern transportiert wird.
Wer bereits ab Mexico verschiffen will, kann auch im empfehlenswerten Hafen Manzanillo aufladen. Die Fahrt dauert dann drei Tage länger plus ein bis zwei Tage Aufenthalt im Hafen Balboa. Ob man von Manzanillo leichter nach Buenaventura kommt, wissen wir nicht.
Abzuraten ist nach unseren Recherchen dagegen davon, erst in Panama ein kleineres Frachtschiff zu suchen, das zu einem "billigeren" Preis nach Kolumbien fährt. Wir halten es für ein unvertretbares Risiko, auch angesichts der extremen Piratengefahr. Trotz Zusage (und sogar Bezahlung) ist es nahezu unmöglich, auf solchen Frachtschiffen das Wohnmobil zu begleiten.
Container-Verschiffung mit CSAV von Los Angeles (Long Beach) nach Iquique:
Chilean Line, Inc.
249 East Ocean Blvd. #1000 (at Long Beach Blvd.)
Long Beach, CA 90802
Tel: 562-983-7699
Direct Line: 562-590-6666
Fax: 562-983-7698
E-Mail: info@csav.cl
Web: http://www.csav.cl
Container-Verladung in Long Beach
Logistics 2000 (existiert nicht mehr)
Jim Herbold, VITAL INTL (nicht mehr erreichbar)
Für Bertram Rickmers-Schiffe:
MCC Marine Consulting & Contracting GmbH
Kreuzfahrtcenter (Frau Downey)
Van-der-Smissen-Str. 1
D-22767 Hamburg
Tel.: (040) 3891770
Fax: +49 40 38917744
CSAV Panama (vertreten durch Agent)
Norton Lilly International
Masonic Temple Bldg.
11th Street
Bolivar Ave.
Cristobal, Colon
Phone: +507-447-2606
Norton Lilly International
Balboa (Panama City)
Edificio Maheli, locales 4 y 4E,
Transistmica y Via Brazil
Phone: +507-2290777
SAAM
Patricio Linch 145
P.O.Box 145
Mr. Fernando Ugarte (Agent)
Mr. Victor Gonzalez (Operations)
Mr. Daniel Olivares (Receptor de Naves, spricht englisch)
Phone: +56-57-407700
Fax: +56-57-429035
Bei sachlichen Korrekturen bitte eine E-Mail an:
webmaster@khaolak.de
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